EcoPfad Altenburg Außenwall

Außenwall der Altenburg

Der hier noch gut erkennbare Wall war ursprünglich eine Steinmauer, die mit Palisaden verstärkt war und mit einer Erdrampe im inneren. Vor der Wallmauer befand sich außerdem noch ein Spitzgraben.

Der Wall verläuft von dieser Stelle nördlicher Richtung und schließt das Massiv des Falkensteins mit ein. Nach Süden und Westen hin zieht er sich am Fuße der Altenburg entlang und ist auf einer Länge von ca. 2250 m zu erkennen. An der Westseite klafft eine Lücke von ca. 750 m Länge zwischen Altenburg und Falkenstein. Der fertige Wall hätte eine Gesamtfläche von 70 Hektar umschlossen. Damit wäre die Altenburg die größte befestigte Höhensiedlung der späten Eisenzeit in Hessen gewesen.

Wissenswertes

Wissenswertes


Hier wird Literatur aufgeführt und ergänzende Fundstellen für die Publikationen über die "Altenburg bei Niedenstein" angegeben.

Ulrike Söder:
Die eisenzeitliche Besiedlung der Altenburg  bei Niedenstein, Schwalm-Eder-Kreis.

Joachim Hübner:
Rohstoffversorgung für das Schmiedehandwerk der Altenburg

BERGMANN, J.: Die Altenburg bei Niedenstein (Führer zur nordhessischen Ur- und Frühgeschichte 1), 4. Aufl. 1979.

HOFMEISTER, H.: Die Chatten. 1. Mattium. Die Altenburg bei Niedenstein (Germanische Denkmäler der Frühzeit 2), 1930.

MILDENBERGER, G.: Das Ende der Altenburg bei Niedenstein, in: Marburger Beiträge zur Archäologie der Kelten. Festschrift W. Dehn. Fundberr. aus Hessen Beiheft l, 1969, S. 122-134.

MILDENBERGER, G. : Der Lochgürtelhaken von der Altenburg bei Niedenstein, in: Fundberr. aus Hessen 14, 1974 (1975), S. 197-202. 

Die Burg Falkenstein

Die Burg Falkenstein

Niedenstein um 1600, nach einem Stich von Dillich.
Rechts oben im Bild ist die Burg Falkenstein zu sehen.



Wann die landgräfliche Burg genau erbaut wurde, ist nicht mehr festzustellen. Nach dem Ausweis durch die  Keramik, die dort gefunden wurde, muß die Erbauung Ende des 13. Jh. erfolgt sein. Im Jahre 1346 wird der Falkenstein zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Landgraf Heinrich II. verpfändete die Burg für 452 Mark Silber an die  Ritter Hund von Kirchberg und Holzhausen. Die damals schon verfallene Burg wird wider aufgebaut. Der Erzbischof von Mainz erhob dagegen Einspruch, den er aber 1354 fallen ließ. 1363 schlossen die verschiedenen Mitglieder der Familie von Hund einen Burgfrieden auf dem Falkenstein. Die Linie von Holzhausen verlor jedoch durch einen Streit mit dem Landgrafen ihren Anteil und behielt wahrscheinlich nur ihre Burglehen und Sitze.

1378 besaßen die von Hund nur noch die eine Hälfte der Burg. Um diese Zeit zog als neuer Pfandbesitzer Ludwig von Wildungen auf der Burg ein. Er bezeugte, dass ihm Landgraf Hermann die Hälfte der Burg gegeben hatte.
Im Jahr 1387 entbrannte der alte Zwist zwischen dem Landgrafen und dem Bischof von Mainz aufs neue. Die feindlichen Heere, darunter die von Thüringen und Braunschweig belagerten vergeblich Kassel zogen nach Gudensberg, dessen Oberschloß von Eckbrecht von Grifte gehalten wurde, dann nach Niedenstein, das in Flammen aufging, und weiter zum Falkenstein. Durch einen schnellen Friedensschluß blieb ihm das Schicksal von Niedenstein erspart. Der tapfere Ritter Eckbrecht von Grifte bekam als Lohn für die Verteidigung von Gudensberg vom Landgrafen die Burghälfte des Falkenstein, die vorher Ludwig von Wildungen gehörte.

Nun gehörte Burg Falkenstein den Herren von Grifte und den Herrn  von Hund gemeinsam, bis 1597 das Geschlecht von Grifte ausstirbt. Die Burg war zu der Zeit schon wüst, und die Nachfolger scheinen nur noch mit dem Berg, den Waldungen und sonstigem Zubehör belehnt worden zu sein. 1679 stirbt auch der letzte aus dem uralten Geschlecht derer von Hund, und die Burg fällt an den Landgrafen zurück. Wann genau und unter welchen Umständen die Burg verwüstet wurde, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich wurde sie im 30 jährigen Krieg restlos zerstört.

1778 war noch an einem Gebäuderest das Wappen derer von Hund  und ein Ziehbrunnen vorhanden. Wie auch anderswo führten schließlich die Bewohner der umliegenden Dörfer die Steine für Nutzbauten ins Tal.

Der Felskegel, auf dem die Burg Falkenstein errichtet wurde, fällt nach Norden und Osten sehr steil, zum Teil senkrecht, nach Westen mäßig steil ab und ist nur von Süden her zugänglich, weil hier von dem Felsmassiv eine allmählich niedriger werdende, nur wenige  Meter breite Felsklippe ausgeht. Die früher bebaute Fläche ist eine runde Form, nur etwas mehr als 30 Meter im Durchmesser, im Süden schließt sich noch eine schmale, etwa 40 Meter messende Vorburg an, von der nichts mehr erhalten ist. Von dem alten Palasbau stehen noch einige Wände, einzusammenhängendes Stück der Südwand, etwa 11 Meter lang und im Osten, über Basaltklippen stehend, zwei Mauerstücke, außen etwa 14 Meter, innen etwa 10 Meter hoch; zwischen ihnen lag ein Fenster. Die Wände des einstigen Palas aus Quaderwerk sind zum Teil erhalten, die Mauerstärke beträgt etwa 1,50 Meter, die Gesamtlänge ? Meter.

An der Westseite erkennt man am nördlichen Mauerstück innen die  Wandpfeiler eines Kamins, am südlichen Mauerwerk einen Winkel? Nach Westen, der ebenfalls bis zur Fensterschräge erhalten ist. Im Westen sind auch Reste von Wall und Graben der Burganlage vorhanden, ebenso sollen die Keller noch zugänglich sein.

Am 02. Juni 2007 wurde der "Ecopfad Archäologie Altenburg Falkenstein" eingeweiht.

 

Am 02. Juni 2007 wurde der "Ecopfad Archäologie Altenburg Falkenstein" eingeweiht.


Horst Eubel führte zur Eröffnung des Pfades Folgendes aus:


Liebe Heimat- und Geschichtsfreunde, verehrte Gäste

In meiner Eigenschaft als Kulturwart des HWGHV Niedenstein und Verantwortlicher für das Projekt „Eco Pfad Archäologie Altenburg/Falkenstein" möchte auch ich sie herzlich begrüßen und mich für ihr Kommen und Interesse bedanken.

Nach 2 Jahren Planung und Vorarbeit ist endlich der Tag gekommen auf den ich während dieser Zeit hin gearbeitet habe: Wir können den neu gestalteten archäologischen Wanderweg einweihen und seiner Bestimmung übergeben.

Wir haben dem Weg bewusst die Bezeichnung „Eco Pfad Archäologie" gegeben, denn er fügt sich damit in seiner Gestaltung in eine Kette bereits bestehender und geplanter ähnlicher Projekte in unserer Region ein.

Ich möchte den Ausführungen von Herrn Dr. Warneke nicht vorgreifen, aber doch einige Worte zu dem Konzept sagen. Mit den neuen, zeitgemäß gestalteten, Tafeln haben wir die alten, vor ca. 35 Jahren vom Zweckverband Naturpark Habichtswald aufgestellten, kleinen Holztäfelchen ersetzt. Der Besucher wird mit Richtungsschildern zu den Ausgrabungsstätten und Informationspunkten geleitet. Die großen farbig gestalteten, reich illustrierten und mit allgemein verständlichen Texten versehenen Schautafeln rühren über 8 Stationen von der Steinzeit und Eisenzeit auf der Altenburg bis in das Mittelalter auf dem Falkenstein. Ich hoffe, dass wir damit der Bedeutung, die unsere Altenburg überregional auch in Fachkreisen einnimmt gerecht geworden sind.

So viel zur Planung. Die Vorarbeit begann mit der Beschaffung der erforderlichen Geldmittel. In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Niedenstein ging es auf Sponsorensuche. Mein Dank geht an dieser Stelle an Herrn Bürgermeister Werner Lange, der unser Vorhaben in jeder Weise vorbildlich unterstützt hat. So war es auch die Stadt, die den Löwenanteil der Kosten übernommen hat. Dazu kamen der Obolus unseres Vereins und ein namhafter Betrag von der Kulturstiftung der Kreissparkasse Schwalm-Eder. Außerdem halfen dankenswerter Weise der Ortsbeirat Niedenstein, die Dienstleistergemeinschaft Niedenstein und der Herr Landrat des Schwalm-Eder Kreises mit Zuschüssen das Projekt zu verwirklichen. Nachdem die Gemeinde Bad Emstal sich bereit erklärt hatte die Beschilderung des Falkenstein zu übernehmen, war die Finanzierung gesichert und die Aufträge konnten vergeben werden.

Mit Herrn Dr. Warneke hatten wir inzwischen einen kompetenten und durch ähnliche Projekte prädestinierten Fachmann gefunden, der dann auch die Tafeln konzipiert und mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt hat. Für das Layout und die Herstellung der Tafeln zeichnete schließlich Herr Hoth von der Firma Harisch Werbetechnik in Bad Emstal verantwortlich. Bei beiden Herren möchte ich mich für die gute und flexible Zusammenarbeit bedanken.

Im Laufe des Winters waren die Tafeln fertig gestellt und sollten planmäßig im Frühjahr montiert werden. Doch dann erhielten wir in der Nacht zum 19. Januar Besuch von einem Herrn namens „Kyrill", der uns einen dicken Strich durch die Rechnung machte. Der Orkan richtete auch hier auf der Altenburg in den alten Buchenbeständen gewaltige Schäden an, die bis jetzt noch nicht vollständig beseitigt sind. So konnten wir leider den, für Anfang Mai geplanten Einweihungstermin nicht einhalten und die Beschilderung erst im Laufe der letzten 3 Mai Wochen installieren. Die Aufräumungsarbeiten auf der Westseite des Plateaus dauern immer noch an, so dass wir die Info-Tafel „Tonlager" leider noch nicht aufstellen konnten.

Der Einbau der Tafeln erfolgte in Eigenhilfe, was dazu beitrug, dass wir den geplanten Kostenrahmen einhalten konnten und weit unter den Aufwendungen für vergleichbare Projekte geblieben sind.

Ein großes Lob gebührt an dieser Stelle unserem Ortsvorsteher Gerhard Hillebrand für seinen uneigennützigen Einsatz. Mit seinem freiwilligen Helfer-Team bestehend aus Helmut und Stefan Dahling, Erich Sommer, Knut Birke und Berthold Schmidt von den Naturfreunden Sand, wurden die Schilder in ca. 90 Stunden mühevoller Arbeit an den vorgegebenen Standorten aufgestellt.

Zum Schluss noch einmal meinen herzlichen Dank an Alle, die, in welcher Form auch immer, mich bei meiner Arbeit unterstützt und mit dazu beigetragen haben das ehrgeizige Projekt „Eco Pfad" zu verwirklichen und damit der Altenburg ein, ihrer Bedeutung entsprechendes, würdiges Aussehen zu geben.

Ich hoffe, dass die neuen Tafeln ebenso lange halten wie die alte Beschilderung. Mögen sie von Stürmen und Vandalismus verschont bleiben und dem Besucher die Geschichte der Altenburg und des Falkenstein näher bringen und lebendig werden lassen.

Kurz die wichtigsten Daten zu Geschichte:

Altenburg

 

Kurz die wichtigsten Daten zur Geschichte der Altenburg


Die Ausgrabungen in den Jahren 1905 bis 1913 erbrachten Aufschlüsse über Art und Größe der Burganlage und die Erkenntnis, dass es sich hier nicht nur um eine der damals üblichen Fliehburgen handelte. Der untere Erdwall von 2,5 km Länge umfasste eine Fläche von ca. 70 ha und dürfte als Fluchtburg gedient haben. Das auf 15 ha dicht besiedelte und ständig bewohnte Plateau war mit Steinwällen und Palisaden sowie durch eine Doppeltoranlage gesichert.

Die Ausgrabungen ergaben weiterhin, dass die Anlage durch Brand vernichtet wurde (verkohlte Palisaden und Hauspfosten). Jahrzehntelang war man der festen Überzeugung, das von dem römischen Geschichtsschreiber Tacitus erwähnte und von dem Feldherrn Germanicus im Jahre 15 n.Ch. zerstörte Mattium, den Hauptort des Stammes der Chatten, gefunden zu haben. Neuere wissenschaftliche Untersuchungen beweisen allerdings, dass die Burg bereits 50 Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung zerstört wurde. Die umfangreichen und z.T. einmaligen Grabungsfunde werden im Hess. Landesmuseum in Kassel aufbewahrt.

Unseren Aufenthalt an der Schutzhütte sollten wir zum Studium der dort angebrachten Bild- und Schrifttafeln nutzen, denn die vergangenen 2.000 Jahre haben für das ungeübte Auge des Wanderers fast alle Spuren der großartigen Anlage verwischt.

Der Weg nach Niedenstein

Der Weg nach Niedenstein

Neugierig geworden ?
Wollen Sie mal vorbeischauen ?
Aber wie kommt man zu uns ?
Keine Angst, es ist einfacher als Sie denken !

 

Mit dem Auto:

 
Aus Richtung Norden:
Von Kassel die A 49 in Richtung Süden fahren.
Nachdem Sie Baunatal mit dem VW-Werk hinter sich gelassen haben, benutzen Sie die Ausfahrt  "Nie-denstein". Über Besse und Metze gelangen Sie nach Wichdorf. Vor Wichdorf sehen Sie rechter Hand bereits den  Hessenturm auf seiner erhobenen Position.
Nun noch wenige Meter und Sie sind in Niedenstein.
 
Aus Richtung Süden:
Über die B 3/B3a aus Richtung Marburg gelangen Sie
auf die A 49. Hier nehmen Sie die Ausfahrt Gudensberg. Nun folgen Sie einfach der Beschilderung nach  "Niedenstein". Sie kommen dann automatisch von Gudensberg über  Metze nach Wichdorf. Vor Wichdorf können Sie bereits  den Hessenturm rechter Hand sehen. Von Wichdorf sind  es noch ein paar Meter und Sie sind in Niedenstein.

Wie kommen Sie nun zum ECO-Pfad?


Parken Sie Ihren PKW auf den Parkplatz am Obertor,
oder verlassen Sie den Bus an der Haltestelle Niedenstein-Obertor.

Hier befindet sich auch die Wandertafel,
die Ihnen den Weg zum ECO-Pfad weist.

 

 

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