EcoPfad Altenburg Wasserbecken

Wasserbecken

An dieser Stelle wurde im Zuge der Ausgrabungen in den Jahren 1905 bis 1913 ein künstlich angelegtes Wasserbecken freigelegt.
In einer Tiefe von 1,75 m befand sich ein 5 x 3 großer Holzkasten, der aufgrund der Bodenfeuchtigkeit gut erhalten war. Die starken Eckpfosten waren mit kräftigen Eichenbohlen verzimmert und die Bodenfläche ebenfalls mit Eichenbohlen ausgelegt.

EcoPfad Altenburg Wallquelle

Wallquellen

Die so genannten Wallquellen befinden sich am inneren Rand des Außenwalls und wurde 1912 / 1913 archäologisch untersucht. Die dabei gemachten Funde datieren die Einfassung in das Mittelalter oder in die frühe Neuzeit. Eine eisenzeitliche Nutzung konnte nicht festgestellt werden. Seit 1965 wird das Quellwasser in den tiefer gelegenen Forstgarten abgeleitet.

EcoPfad Altenburg Wälle Tore

Wälle  und Tore

An dieser Stelle sind mehrere Befestigungswerke der Altenburg / Niedenstein erkennbar: der Innenwall, Vorwall I und Vorwall II. Sie werden heute von einem Weg durchschnitten. Es wird vermutet, dass sich in der späten Eisenzeit (2.-1. Jh. v. Chr.) hier ein Tor befand. In wenigen Metern Entfernung befinden sich ein zweiter Durchlass. Beide Tore wurden wahrscheinlich nicht zur selben Zeit genutzt, sondern zeitlich nacheinander angelegt.

Der Innenwall riegelt das Siedlungsplateau von Osten bis Norden ab. Die übrigen Seiten sind durch natürliche Steilabfälle geschützt. Die Wälle erscheinen heute als Erdaufschüttung. Ursprünglich waren es Mauern aus Basaltsteinen mit Holzkonstruktionen an den Innen- und Außenseiten oder Holz-Erde-Konstruktionen.

Die als Vorwälle bezeichneten Abschnittswälle waren eine zusätzliche Befestigung am schwächsten Punkt der Verteidigungslinie, dem Tor. Da in einem der Vorwälle auch jungsteinzeitliche Keramik der Michelsberger Kultur (4200-3500 v. Chr.) gefundne wurde, wird vermutet, dass Teile der Wallanlage bereits zu dieser Zeit aufgebaut wurde.

Der Außenwall ist heute auf einer Länge von 2,5 km erhalten. Er wurde wahrscheinlich in der Endphase der Besiedlung (um 50 v. Chr.) begonnen, aber nicht vollendet. Der Wall umschließt die Altenburg, den Falkensteiner Sattel und zum Teil den benachbarten Falkenstein.

Im nordwestlichen Bereich fehlen etwa 750 m. Bei Vollendung hätte der Wall eine Fläche von 70 ha umschlossen. Der Außenwall bestand aus zwei Meter breiten Steinmauern mit einer Erdrampe dahinter. Davor lag ein Spitzgraben. Im Bereich des Niedensteiner Wegs und im Südsüdwesten ließen sich zwei Durchlässe (Tore) nachweisen.


Der Eco Pfad Archäologie Altenburg und Falkenstein bei Niedenstein führt um das Plateau der Altenburg herum und zur mittelalterlichen Burg Falkenstein. Der ca. 5 km lange Weg ist in acht Stationen unterteilt. Tafeln erläutern die Besiedlung, Befestigung und Besonderheiten der Anlage.

Hinweis

Die Flächen der Altenburg Niedenstein, des Falkensteiner Sattels und des Falkensteins sind ein geschütztes Bodendenkmal. Bodenveränderungen, Nachforschungen und gezielte Fundaufsammlungen sind genehmigungspflichtig. Zufallsfunde sind dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Abt. Archäologie in Marburg zu melden.

EcoPfad Altenburg Übersichtsplan

Eco Pfad Archäologie Altenburg und Falkenstein

Der Rundweg führt um das Plateau der Altenburg herum und zur benachbarten mittelalterlichen Burg Falkenstein. Der Weg ist in 8 Stationen unterteilt. Tafeln erläutern die Besiedlung, Befestigung und Besonderheiten des Anlage.

Die Altenburg bei Niedenstein ist eine befestigte Höhensiedlung. Sie wurde in vorgeschichtlicher Zeit mehrmals von Menschen bewohnt. Während einige Epochen nur spärliche Funde hinterlassen haben, wurde das Plateau zur Zeit der Michelsberger Kultur (4200 – 3500 v. Chr.) und der späten Eisenzeit (500 – Chr. Geb.) intensiv genutzt. Ihre größte Bedeutung erreichte die Siedlung im 2. und 1. Jh. v. Chr. In der Mitte des letzten vorchristlichen Jahrhunderts bricht die Besiedlung aus unbekannten Gründen plötzlich ab. Interpretationen, die Altenburg sei der von den Römern zerstörte Hauptort Mattium der Chatten gewesen, sind heute nicht mehr haltbar. Die Altenburg wurde nach ihrer Aufgabe um 50 v. Chr. nicht mehr dauerhaft besiedelt und verfiel.

Die Erforschung der Altenburg

Die Wallanlage und Besiedelungsreste wurden bei archäologischen Ausgrabungen in den Jahren 1905 – 1913, 1926 und 1990 – 1995 untersucht. Die Altenburg bei Niedenstein ist die am besten erforschte Höhensiedlung Nordhessens. Trotzdem können viele Fragen heute noch nicht beantwortet werden.

Das liegt zum Teil daran, dass die ersten Grabungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts stattfanden, als die Ausgrabungstechnik noch nicht so fortschrittlich war. Erschwerend kommt hinzu, dass die Aufzeichnungen zum großen Teil verschwollen sind. Ein 1990 entdeckter Massenfund von über 220 Metallgegenständen hat zu weiteren archäologischen und metallurgischen Untersuchungen angeregt. Die Funde lagern im Hessischem Landesmuseum in Kassel (Museumslandschaft Hessen Kassel, Abteilung Vor- und Frühgeschichte) und sind dort teilweise ausgestellt.

Die Bedeutung der Altenburg

Die eisenzeitliche Siedlung lag zwischen zwei Kulturgruppen: der keltischem im Süden und der germanischen im Norden. Dass zu beiden Seiten Beziehungen bestanden, belegen einige keltische und germanische Funde. Die Altenburg lag jedoch nicht an den wichtigen Nord-Süd-Fernhandelswegen, sondern an Nebenwegen zur Warburger Börde. Der Bau der Verteidigungsanlagen spricht für eine gut organisierte Gesellschaft mit einer lokalen Macht an der Spitze. Die Siedlung war vermutlich das politische, religiöse und wirtschaftliche Zentrum der Hessischen Senke.

Rundweg Altenburg: 3,3 km

Stichweg Falkenstein: 1,7 km

Der Weg kann auch nach der gelben Markierung N6 (Altenburg), N5 (Falkenstein) und E1 (von Bad Emstal) erwandert werden.

 

Hinweis

Die Flächen der Altenburg Niedenstein, des Falkensteiner Sattels und des Falkensteins sind ein geschütztes Bodendenkmal. Bodenveränderungen, Nachforschungen und gezielte Fundaufsammlungen sind genehmigungspflichtig. Zufallsfunde sind dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Abt. Archäologie in Marburg zu melden.

EcoPfad Altenburg Tonlager Becken

Tonlager und Becken

An dieser Stelle des Altenburger Plateaus fanden sich bei den Ausgrabungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehrere Holzkonstruktionen und das so genannten Tonlager. Es liegt zwischen zwei 60 m langen, parallelen Erdaufschüttungen. In seinem Untergrund haben Bohrungen anstehenden Ton nachgewiesen. Ob hier tatsächlich Ton entnommen wurde, wird angezweifelt.

Östlich des „Tonlagers“ fand sich ein Stück befestigten Wegs in Richtung Norden, unter dem ein späteisenzeitliches Kesselgehänge lag. In unmittelbarer Nähe zum „Tonlager“ fanden sich drei eingetiefte Holzkästen, von den Ausgräbern Becken genannt. Es handelt sich um holzverschalte Gruben, deren sämtliche Konstruktionsmerkmale nicht durch Nägel zusammengehalten werden. Die Becken sind rechteckig bis trapezoid angelegt. Ihre durchschnittliche Größe beträgt 5 x 7 m, die Tiefe etwa 1,70 m. Eine Bodenverschalung ist teilweise nachgewiesen.

In den Becken hat sich Staunässe gebildet und damit gute Erhaltungsbedingungen für Holz geschaffen. Eines der Becken konnte dendrochronologisch  auf das Jahr 193 v. Chr. Datiert werden. Es stammt aus der Anfangszeit der eisenzeitlichen Besiedlung.

Neben den konstruktiven Elemente konnten außerdem hölzerne Geräte und Bretter, eine Holzschale und ein Türflügel geborgen werden. Die Jahresringe dieser Tür, die aus einem Eichenbrett gefertigt ist, geben einen Hinweis auf das Alter des Holzes: Der Baum wurde im Jahr 101 v. Chr. Gefällt. Ob die Becken als Zisterne oder zur Tonaufbereitung diensten, ist ungeklärt.

EcoPfad Altenburg Goldpfad

Massenfund am „Goldpfad“

An diesem Hang wurden 1987 und 1990 insgesamt über 220 eiserne Gegenstände entdeckt, darunter zahlreiche, absichtlich zerstörte Waffen. Nach U. Söder * handelt es sich um einen Massenfund, der während der gesamten Siedlungsdauer (2.-1. Jahrhundert v. Chr.) niedergelegt wurde. Wahrscheinlich waren es Opfer- oder Weihegaben an eine oder mehrer Gottheiten. Der „Goldpfad“ verdankt seinen Namen vermutlich einem Massenpfund aus dem 16. Jahrhundert. Neben Waffenteilen fanden sich auch goldene münzen, die aus dem keltischen Süden importiert waren.

* (Die eisenzeitliche Besiedlung der Altenburg Niedenstein, Rhaden / Westfalen 2004)

EcoPfad Altenburg Eisenerz

Eisenerz

Zur Siedlung auf der Altenburg gehörte auch eine Schmiedewerkstatt. Von ihrer Ausstattung fanden sich ein Amboss, eine Feile und Eisenbarren. Ob die Werkstatt auf dem Plateau oder einem der Podien stand, ist unbekannt. Schlackereste, wie sie beim Prozess der Eisenverhüttung massenhaft zurück bleiben, wurden nicht gefunden. Woher bezog der Schmied dein Eisen zur Herstellung von Ringen, Messern, Kesselhaken usw.? Wurde das Roheisen in Barrenform importiert?

Moderne Begehungen im Umfeld der Altenburg brachten ein Erzvorkommen in der Nähe Bad Emstal-Sand zu Take, etwa 1,5 km entfernt. Das hier gefunden Brauneisenerz wurde nach eisenzeitlicher Methode verhüttet (siehe Abbildungen).
Das so gewonnen Eisen und die Schlacke konnten chemisch untersucht und mit dem Eisenfunden und –barren verglichen werden. Das Ergebnis dieser Analyse zeigte, dass der Schmied Altenburg mit großer Wahrscheinlichkeit das Erzvorkommen bei der heutigen Ortschaft Bad Emstal-Sand kannte und zu eisernen Ringen, Messern usw. verarbeitet. Die Verhüttung der Erze fand nicht auf dem Plateau statt, weil dies wahrscheinlich zu feuergefährlich war. Der Standort der Erzverhüttung ist derzeit noch unbekannt.

EcoPfad Altenburg Besiedelung Jungsteinzeit

Die jungsteinzeitliche Besiedlung der Altenburg

Während der Ausgrabungen 1905 bis 1913 wurden auch Funde der Jungsteinzeit (Neolithikum) geborgen, doch erst lange nachher als solche erkannt. Neuerliche Forschungen ab 1990 bestätigten, dass zur Zeit der Michelsberger Kultur (4200 – 3500 v. Chr.) die Altenburg besiedelt war. Typische Keramik und Steingeräte dieser zeit fanden sich in Abfallgruben auf der so genannten Grünen Platte und am Abhang des Dörnköpfchens. Gruben mit großen Mengen von Hüttenlehm, dem Wandbewurf der Häuser, lassen auf eine Brandkatastrophe schließen, der eines oder mehrere Häuser zum Opfer fielen. Die Siedlung wurde danach aber nicht aufgegeben.

Bislang konnte nicht eindeutig geklärt werden, ob ein teil der vorhandenen Befestigungen neolithisch datiert oder ob die laténezeitlichen Wällen teilweise auf ältere aufbauen.

Neben der Altenburg sind weitere Höhensiedlungen der Michelsberger Kultur in Nordhessen bekannt. Dazu gehören z.B. der Büraberg bei Fritzlar und der Dörnberg bei Zierenberg (Eco Pfad Archäologie Dörnberg). Dazu kommen Erdwerke wie in Felsberg-Wolfershausen oder Edertal-Bergheim und weitere Flachlandsiedlungen. Über die Funktion der Erdwerke und das Verhältnis von Flachland- zu Höhensiedlungen ist bislang nur wenig bekannt.

Die Untersuchungen der Pflanzen- und Knochenreste zeigen, dass die Bauern der Michelsberger Kultur verschiedene Getreidesorten anbauten (Emmer, Einkorn, Nacktweizen, Gerste) und Haustiere hielten, aber auch auf die Jagd gingen. Auffällig ist das vermehrte Vorkommen von Pferdeknochen ab dem 4. Jahrtausend. Es dürfte sich hier um Wildtiere handeln, da das Pferd wahrscheinlich erst am Ende des Neolithikums (um 200 v. Chr.) domestiziert wurde.

Die Michelsberger Kultur (4200 – 3500 v. Chr.)

Die Michelsberger Kultur ist ein Abschnitt der Jungsteinzeit (Neolithikum) und wurde nach einem Fundplatz bei Untergrombach Kr. Bruchsal (Baden) benannt. Als typische Merkmale gelten ihre Keramikformen: Tulpenbecher, knickwandschalen, Backteller, Ösenkranz- und Ösenleistenflaschen. Außerdem gehören spitznackige Steinbeile und Klingen sowie Spitzen aus Feuerstein zum Formenbestand.

Das Verbreitungsgebiet der Michelsberger Kultur reicht vom Bodensee über Südwestdeutschland, das Rheintal, Nordhessen, Westfalen, die südlichen Niederlande und Belgien bis Nordostfrankreich.

EcoPfad Altenburg Besiedelung Eisenzeit

Die eisenzeitliche Besiedlung

Das Gelände der Altenburg war für eine Besiedlung gut geeignet. In diesem Bereich, „Grüne Platte“ genannt, konnten Reste von Wohnhäusern nachgewiesen werden. Die Pfosten der Häuser zeigten sich als dunkle Verfärbungen im Boden. Dazu kommen mehrere zehntausend Keramikscherben, die leider nicht alle geborgen wurden.
Die zahlreichen Pfostengruben lassen sich nur in Ausnahmefällen zu Hausgrundrissen ergänzen. Wo es gelang, sind die kleinen Häuser mit einer Seitenlänge von drei bis sechs Metern rekonstruierbar. Grubenhäuser sind nicht nachweisbar.
Bereiche ohne Befunde können als Wege zwischen den Häusern interpretiert werden. Zu den Häusern gehörten Gruben, die man zur Entsorgung der Abfälle nutze. Außerdem fanden sich Feuerstellen und Öfen. Weitere Siedlungsstellen fanden sich auf den künstlich angelegten Terrassen am Rand des Plateaus. Ob diese so genannten Podien handwerklich oder landwirtschaftlich genutzt wurden, ist nicht bekannt. In der letzten Nutzungsphase der Altenburg wurde auch der Falkenstein Sattel besiedelt.

Wie viele Häuser auf der Altenburg bestanden und wie viele Menschen hier lebten, kann beim derzeitigen Kenntnisstand nicht gesagt werden. Die Bewohner ernährten sich z.B. von Spelzgester, Emmer, Erbsen und Haselnüssen. Wahrscheinlich aßen sie auch Fleisch vom Schwein oder Rind, doch haben siech die Knochen nicht erhalten.

Anhand von Funden lassen sich verschiedene handwerkliche Tätigkeiten nachweisen. Zum Schmiedehandwerk gehören Amboss, Feile und Eisenbarren. Andere Funde erschließen die Lederverarbeitung und den Ackerbau.

EcoPfad Altenburg Falkenstein

EcoPfad Altenburg Falkenstein

 

Die Burg Falkenstein

Die Burganlage steht auf einem Basaltfelsen in 461 m ü NN. Erhalten sind noch ein Mauerstück vom mehrgeschossigen Hauptgebäude, Palas genannt. Mit den Resten eines Kamins und einer Säule sowie ein Teil der Befestigungsmauer. Wahrscheinlich lag im südlichen Teil des Plateaus eine Vorburg mit weiteren Gebäuden. Die Burg war mit einem heute kaum noch sichtbaren Grabensystem gesichert. Ihr heutiges Erscheinungsbild geht auf Sicherungsarbeiten am Mauerwerk zurück, die in den Jahren 1912 / 1913 und 1977 / 1978 durchgeführt wurden.

Geschichte

Wer die Anlage wann erbauen ließ, ist unbekannt. Aufgelesene Keramikscherben datieren in das ausgehende 13. Jahrhundert und könnten einen ersten Anhaltspunkt für ihr Alter bieten. Die erste urkundliche Erwähnung stammt vom 2. April 1346, als Landgraf Heinrich II. von Hessen die Burg zu je einem Viertel an die Ritter Hundt v. Kirchberg und v. Holzhausen übertrug. Die verbleibenden Hälften blieb in landesherrlichem Besitz.

Die Burg muss damals schon zerstört gewesen sei, denn die Ritter erhielten die Auflage, zum Aufbau des Hauses, Mauern und des Grabens 170 Mark Silber zu verbauen. 1363 schlossen die Familien einen Burgfrieden.
1387 belagerten und zerstörten Truppen des Bischofs von Mainz die Burg, der bereits dreißig Jahre zuvor vergeblich gegen ihren Ausbau Einspruch erhoben hatte. Der Landgraf beauftragte Ludwig v. Wildungen d.Ä. mit den Instandsetzungsarbeiten, doch schon im folgenden Jahr waren die Anteile wieder bei den Vorbesitzern.

Vom 15. bis 17. Jahrhundert wechselten Anteile am Burglehen mehrfach den Besitzer (v. Wehren, v. Dalwigk, v. Buchenau, v. Baumbach). 1447 wird erstmals der Falkenstein Hof erwähnt, der sich unterhalb der Burg befand (siehe Abb. li.). Landgraf Ludwig I. übertrug der Familie v. Grifte zu den Hof zu Lehen. 1569 teilten die Familie Hundt und v. Grifte sich den Besitz. Etwa dreißig Jahre später starb das Geschlecht der v. Grifte aus. Zu dieser Zeit, am Ende des 16. Jahrhunderts, war die Burg Falkenstein nicht mehr bewohnt. Ihre endgültige Zerstörung erfolgte wohl während des Dreißigjährigen Krieges. Mit dem Tod des letzten Hundt 1679 fiel der Falkenstein an die Landesherrschaft zurück. Die Burg war zu diesem Zeitpunkt bereits verfallen.

Ein Stich von Wilhelm Dilich aus dem Jahr 1605 zeigte die Burg als Ruine. In einer Beschreibung aus dem Jahr 1778 werden aufrecht stehende Mauerreste erwähnt mit dem Wappen der Ritter Hundt daran. Auch soll sich ein Zeihbrunnen hier befunden haben. Beides – Wappen und Brunnen – sind heute nicht mehr vorhanden.

 

Wandern in Nordhessen: Der Eco Pfad Archäologie Altenburg und Falkenstein, Niedenstein. 

 

Youtube von VideoArchivNordhessen:  https://www.youtube.com/watch?v=YQr780NhyMk

EcoPfad Altenburg Außenwall

Außenwall der Altenburg

Der hier noch gut erkennbare Wall war ursprünglich eine Steinmauer, die mit Palisaden verstärkt war und mit einer Erdrampe im inneren. Vor der Wallmauer befand sich außerdem noch ein Spitzgraben.

Der Wall verläuft von dieser Stelle nördlicher Richtung und schließt das Massiv des Falkensteins mit ein. Nach Süden und Westen hin zieht er sich am Fuße der Altenburg entlang und ist auf einer Länge von ca. 2250 m zu erkennen. An der Westseite klafft eine Lücke von ca. 750 m Länge zwischen Altenburg und Falkenstein. Der fertige Wall hätte eine Gesamtfläche von 70 Hektar umschlossen. Damit wäre die Altenburg die größte befestigte Höhensiedlung der späten Eisenzeit in Hessen gewesen.

Wissenswertes

Wissenswertes


Hier wird Literatur aufgeführt und ergänzende Fundstellen für die Publikationen über die "Altenburg bei Niedenstein" angegeben.

Ulrike Söder:
Die eisenzeitliche Besiedlung der Altenburg  bei Niedenstein, Schwalm-Eder-Kreis.

Joachim Hübner:
Rohstoffversorgung für das Schmiedehandwerk der Altenburg

BERGMANN, J.: Die Altenburg bei Niedenstein (Führer zur nordhessischen Ur- und Frühgeschichte 1), 4. Aufl. 1979.

HOFMEISTER, H.: Die Chatten. 1. Mattium. Die Altenburg bei Niedenstein (Germanische Denkmäler der Frühzeit 2), 1930.

MILDENBERGER, G.: Das Ende der Altenburg bei Niedenstein, in: Marburger Beiträge zur Archäologie der Kelten. Festschrift W. Dehn. Fundberr. aus Hessen Beiheft l, 1969, S. 122-134.

MILDENBERGER, G. : Der Lochgürtelhaken von der Altenburg bei Niedenstein, in: Fundberr. aus Hessen 14, 1974 (1975), S. 197-202. 

Die Burg Falkenstein

Die Burg Falkenstein

Niedenstein um 1600, nach einem Stich von Dillich.
Rechts oben im Bild ist die Burg Falkenstein zu sehen.



Wann die landgräfliche Burg genau erbaut wurde, ist nicht mehr festzustellen. Nach dem Ausweis durch die  Keramik, die dort gefunden wurde, muß die Erbauung Ende des 13. Jh. erfolgt sein. Im Jahre 1346 wird der Falkenstein zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Landgraf Heinrich II. verpfändete die Burg für 452 Mark Silber an die  Ritter Hund von Kirchberg und Holzhausen. Die damals schon verfallene Burg wird wider aufgebaut. Der Erzbischof von Mainz erhob dagegen Einspruch, den er aber 1354 fallen ließ. 1363 schlossen die verschiedenen Mitglieder der Familie von Hund einen Burgfrieden auf dem Falkenstein. Die Linie von Holzhausen verlor jedoch durch einen Streit mit dem Landgrafen ihren Anteil und behielt wahrscheinlich nur ihre Burglehen und Sitze.

1378 besaßen die von Hund nur noch die eine Hälfte der Burg. Um diese Zeit zog als neuer Pfandbesitzer Ludwig von Wildungen auf der Burg ein. Er bezeugte, dass ihm Landgraf Hermann die Hälfte der Burg gegeben hatte.
Im Jahr 1387 entbrannte der alte Zwist zwischen dem Landgrafen und dem Bischof von Mainz aufs neue. Die feindlichen Heere, darunter die von Thüringen und Braunschweig belagerten vergeblich Kassel zogen nach Gudensberg, dessen Oberschloß von Eckbrecht von Grifte gehalten wurde, dann nach Niedenstein, das in Flammen aufging, und weiter zum Falkenstein. Durch einen schnellen Friedensschluß blieb ihm das Schicksal von Niedenstein erspart. Der tapfere Ritter Eckbrecht von Grifte bekam als Lohn für die Verteidigung von Gudensberg vom Landgrafen die Burghälfte des Falkenstein, die vorher Ludwig von Wildungen gehörte.

Nun gehörte Burg Falkenstein den Herren von Grifte und den Herrn  von Hund gemeinsam, bis 1597 das Geschlecht von Grifte ausstirbt. Die Burg war zu der Zeit schon wüst, und die Nachfolger scheinen nur noch mit dem Berg, den Waldungen und sonstigem Zubehör belehnt worden zu sein. 1679 stirbt auch der letzte aus dem uralten Geschlecht derer von Hund, und die Burg fällt an den Landgrafen zurück. Wann genau und unter welchen Umständen die Burg verwüstet wurde, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich wurde sie im 30 jährigen Krieg restlos zerstört.

1778 war noch an einem Gebäuderest das Wappen derer von Hund  und ein Ziehbrunnen vorhanden. Wie auch anderswo führten schließlich die Bewohner der umliegenden Dörfer die Steine für Nutzbauten ins Tal.

Der Felskegel, auf dem die Burg Falkenstein errichtet wurde, fällt nach Norden und Osten sehr steil, zum Teil senkrecht, nach Westen mäßig steil ab und ist nur von Süden her zugänglich, weil hier von dem Felsmassiv eine allmählich niedriger werdende, nur wenige  Meter breite Felsklippe ausgeht. Die früher bebaute Fläche ist eine runde Form, nur etwas mehr als 30 Meter im Durchmesser, im Süden schließt sich noch eine schmale, etwa 40 Meter messende Vorburg an, von der nichts mehr erhalten ist. Von dem alten Palasbau stehen noch einige Wände, einzusammenhängendes Stück der Südwand, etwa 11 Meter lang und im Osten, über Basaltklippen stehend, zwei Mauerstücke, außen etwa 14 Meter, innen etwa 10 Meter hoch; zwischen ihnen lag ein Fenster. Die Wände des einstigen Palas aus Quaderwerk sind zum Teil erhalten, die Mauerstärke beträgt etwa 1,50 Meter, die Gesamtlänge ? Meter.

An der Westseite erkennt man am nördlichen Mauerstück innen die  Wandpfeiler eines Kamins, am südlichen Mauerwerk einen Winkel? Nach Westen, der ebenfalls bis zur Fensterschräge erhalten ist. Im Westen sind auch Reste von Wall und Graben der Burganlage vorhanden, ebenso sollen die Keller noch zugänglich sein.

 

 

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